Im November vergangenen Jahres veranstaltete das Länderzentrum für Niederdeutsch (LzN) in Bremen ein besonderes Musikprojekt, das Musiker*innen aus Deutschland und den Niederlanden grenzüberschreitend zusammenbrachte. Ein Wochenende lang arbeiteten die sieben Teilnehmer*innen in den Aufnahmeräumen des Zentrums für Kunst im Bremer Tabakquartier an einem gemeinsamen Song auf Platt. Denn nicht nur in Norddeutschland wird Platt gesprochen, auch im Nordosten der Niederlande, wo die entsprechenden Dialekte als „Nedersaksesch“ bezeichnet werden. Das Ergebnis des Workshops heißt „Mosaik“ und wird ab Freitag, 25. April auf allen Streamingplattformen verfügbar sein.
Wie sich aus unterschiedlichen Teilen ein Ganzes zusammensetzt – ein Mosaik eben – darum geht es in dem Lied. „Mosaik“ stellt sich gegen Polarisierung und ruft angesichts der aktuellen Krisen dazu auf, Brücken statt Mauern zu bauen. Das Musikprojekt „Platt tosamen“ selbst ist das beste Beispiel dafür, dass es sich lohnt, dass Gemeinsame in den Mittelpunkt zu stellen. Neben der sprachlichen Gemeinsamkeit des Plattdeutschen besteht dies auch in der Freude an der Musik, die man „Mosaik“ in jedem Augenblick anhört.
Aus Deutschland waren Mire Buthmann und Malte Müller vom Hamburger Plattpop-Duo „Die Tüdelband“ dabei, aus Neumünster reiste der Liedermacher Lennon von Seht an. Aus der niederländischen Provinz Drenthe kamen der Singer-Songwriter Erik Koerts, Pop-Rock-Musiker Gijs-Peter Kuipers und Filmmusik-Komponist und Produzent Ruud Hermans, aus Groningen hatte sich Dion Bouwes von der Indie-Folk-Band „Steernvanger“ auf den Weg an die Weser gemacht. In drei arbeitsreichen Tagen schrieben sie Musik und Text von „Mosaik“ und nahmen das Lied gemeinsam auf. Begleitet wurden sie dabei von Filmeditor Frank Unsinn, der das Musikvideo für die Single gedreht und geschnitten hat, das auf dem Youtube-Kanal des LzN angesehen werden kann.
Thorsten Börnsen, Geschäftsführer des LzN, freut sich, dass „Mosaik“ nun auf allen Streamingplattformen verfügbar ist: „Das Projekt ‚Platt Tosamen‘ zeigt nicht nur, dass Plattdeutsch grenzübergreifend Menschen verbinden kann, es erweitert auch ganz konkret den Resonanzraum für junge plattdeutsche Musik aus Deutschland um die niederdeutschsprachigen Regionen der Niederlande und umgekehrt. Mit der Veröffentlichung von ‚Mosaik‘ auf den großen Streamingplattformen leisten wir nun einen weiteren wichtigen Schritt zu mehr plattdeutsch-nedersaksischen Austausch über die Ländergrenze hinweg.“
„Mosaik“ ist vom 25. April an auf allen Streamingplattformen abrufbar. Das Video lässt sich auf dem Youtube-Kanal des LzN anschauen (youtube.com/@Lzn_Bremen). „Platt Tosamen“ ist ein Projekt des Länderzentrums für Niederdeutsch, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.