Zum Start des Plattdeutschmonats September ist das SASS-Wörterbuch online gegangen. Der SASS-Online ist kostenlos nutzbar und bietet 180.000 Stichwörter.
Am 1. September war es soweit. Pünktlich mit Beginn des Plattdüütschmaand schaltete Johannes Callsen, Minderheitenbeauftrager des Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, den SASS-Online in festlichem Rahmen im Freilichtmuseum Molfsee bei Kiel frei.
180.000 Haupteinträge verzeichnet
Dank einer großzügigen Förderung des Kultusministeriums und weiterer Förderer sowie des unermüdlichen Schaffens eines Arbeitskreises unter der Leitung von Heinrich Thies, Sprachaktivist, Jurist und früherer Vorsitzender der Fehrs-Gilde, haben Plattexperten und Plattentdecker nun auch online Zugriff auf unzählige Worteinträge inklusive Hinweisen zur weitreichend etablierten SASSschen Schreibweise des Plattdeutschen.
Zum Projektteam gehören auch Sprachwissenschaftlerin Manon Hansen und Johann Martin Frahm, Sprachlehrer und Diplom-Ingenieur. „Heinrich Thies hat Manon und mich mit Projekbeginn in die Arbeitsgruppe geholt,“ erinnert sich Frahm, „das war eine große Ehre für uns. Wir haben dann den Wortschatz aus dem nordniedersächsischen Sprachgebiet hinsichtlich Rechtschreibung durchgesehen und die Wortarten geclustert.“ „Am Ende haben wir 180.000 Haupteinträge plus aller Plural-/Konjugations-/Deklinations-/Komparationsformen erreicht“, erläutert Heinrich Thies den aktuellen Stand des SASS-Online.
Hoffnung auf rege Nutzung des Angebots
Johann-Martin Frahm hofft, dass durch das niedrigschwellige Angebot des SASS-Online noch mehr Menschen, die Plattdeutsche schreiben oder lernen möchten, die an die hochdeutsche Rechtschreibung angelehnten Regeln nutzen. Ebenfalls fände er persönlich es gut, wenn in der Zukunft der Wortschatz des Netz-Wörterbuchs durch Einträge aus weiteren Dialektvarianten des Niederdeutschen in der SASSschen Schreibung ergänzt würde.